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Die Wasserbüffel am Tegeler Fließ

Mitten in Berlin lebt ein Herde asiatischer Büffel... Was machen die denn hier?

Was Büffel und Berliner Feuchtgebiete miteinander zu tun haben? Am Tegeler Fließ findet sich die Antwort. Hier hat das Bundesland Berlin eine außergewöhnliche Lösung für ein Naturschutzproblem gefunden.

Wie viele andere Sumpfgebiete, die nah an Städten liegen, litt auch hier das ursprüngliche Ökosystems unter einem starken Schwund. Ihrer heimischen Fauna beraubt, wuchs die invasive Vegetation ungehindert weiter. In einem solchen Gebiet kann ein unkontrolliertes Wachstum von Algen und Bäumen schließlich den natürlichen Wasserlauf vollständig ersticken.

Um diesen Umständen Einhalt zu gebieten, ist eine wachsame Kontrolle durch den Menschen gefragt. Diese Art der Erhaltung gestaltet sich jedoch teuer und schwierig.

Besondere Bewohner am Tegeler Fließ

Für den Schutz der Grünflächen ging die Berliner Regierung neue Wege: 2011 wurde die Natur rund um den Tegeler Fließ das Zuhause einer neunköpfigen Wasserbüffelherde. Wilde Wasserbüffel existieren in der Regel in Sumpfwäldern oder dicht bewachsenen Flusstälern in Südamerika, Nordafrika oder Australien.

Aufgrund ihrer großen, gespreizten Hufen ist es für die majestätischen Tiere eine Leichtes sumpfige Gebiete zu durchqueren. Außerdem tragen sie auf natürliche Art und Weise zum Erhalt von Feuchtgebieten bei.

Denn Ihr Appetit auf Schilf, Gras und jede Art von Ufervegetation macht sie zu perfekten Bewohnern am Tegeler Fließ – im Gegensatz zu herkömmlichen Rindern, die auf derartige Nahrung allzu gerne verzichten.

Einzigartiger Anblick

Die Wasserbüffel haben sich gut in ihre neuen Heimat eingelebt. 2015 erweiterte sich die Herde am Bach am nördlichen Stadtrand Berlins auf insgesamt 13 Tiere.

Die exotischen Huftiere bringen aber nicht nur einen deutlichen Mehrwert für das regionale Ökosystem mit sich. Darüber hinaus sind sie zu einer lokalen Attraktion geworden. Allerdings kann es schwierig sein auf die atemberaubenden Büffel zu stoßen.

Wer eine einmalige Sicht auf sie erspähen möchte, muss sich im großen Sumpfgebiet auf die Schilder verlassen, auf denen ihr Standort verkündet ist. Diese werden regelmäßig aktualisiert. Angesichts der großen Fläche des Gebietes ist dennoch nicht immer vorhersehbar, wohin die Herde sich bewegt hat.

Wasserbüffel Tegeler Fließ
Bild: Membeth / CC0

In der Wintersaison von November bis April sowie bei schlechtem Wetter befinden sich die Wasserbüffel wohlbehütet in ihren Scheunen. Dann finden Besucher leider nur Schilder mit der Aufschrift „Wir sind Zuhause“ vor.

Wer den Wasserbüffeln im Sommer begegnen möchte, startet am besten an der Kreuzung Jagowstraße/Mühlenfeldstraße und bewegt sich entlang der beschilderten Pfade fort. Die Wege verlaufen auf beiden Seiten des Baches.

Die wilden Tiere leben und grasen auf großzügigen Grünflächen und sind selbstverständlich eingezäunt – für ihren eigenen Schutz und der Sicherheit der Wanderer und Spaziergänger.

Adresse: Wo liegt der Tegeler Fließ? Wo kann man die Büffel sehen?

Der Tegeler Fließ befindet sich nordwestlich vom Zentrum Berlins (nahe des Viertels Berlin-Hermsdorf). Das Sumpfgebiet ist recht groß, die Tiere kann man am besten in der Ecke Jagowstraße/Mühlenfeldstraße sehen. Ab der Kreuzung einfach den beschilderten Pfaden folgen.

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