Wenn ihr einen schönen Ausflugstag verleben möchtet, bei dem jedes Familienmitglied gleichermaßen Spaß hat, kann euch die Fahrt mit der Sauschwänzlebahn empfohlen werden. An Bord einer nostalgischen Dampfeisenbahn geht es durch die wunderschöne Bilderbuchlandschaft des Südschwarzwaldes mit Blick auf beeindruckende Schluchten, Täler und Wälder. Im Jahr 2014 erhielt die Sauschwänzlebahn übrigens den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurskunst in Deutschland“.
Die gesamte Strecke von Lauchringen nach Hintschingen beträgt 61,7 km und führt dabei über vier Brücken und durch sechs Tunnel. Die drei Abschnitte der eingleisig verlaufenden Sauschwänzlebahn sind auch unter „offizielleren“ Namen bekannt. So wird der erste Abschnitt, welcher parallel zum Fluss Wutach führt, daher auch als Wutachtalbahn bezeichnet und der letzte Teil, der nördlich des Bahnhofs Blumberg-Zollhaus verläuft, heißt nach dem dortigen Fluss Aitrachbahn.
Aber wie entstand eigentlich der liebevoll klingende Name Sauschwänzlebahn? Viele Leute vermuten, dass es mit Schweineherden in der Region zu tun hat, aber das ist nicht richtig. Die Bezeichnung entstand durch die verschlungene, extrem kurvenreich verlaufende Strecke in einem Kehrtunnel in der Stockhalde. Hier ist es nötig, dass der Zug praktisch im Inneren des Berges einmal im Kreis fährt, damit Höhenmeter überwunden werden können und die Steigung so relativ geringgehalten werden kann. Von oben betrachtet erinnert die Strecke in diesem Tunnel an eine Spirale oder eben einen Ringelschwanz und gab der Bahn ihren Namen.
Die Zugverbindung am südöstlichen Rand des Schwarzwaldes wurde im Jahr 1890 eröffnet und war ursprünglich als strategische Bahn für das Militär geplant, falls es noch einmal zu einem Krieg mit dem Nachbarland Frankreich kommen sollte. Anschließend wurde die Sauschwänzlebahn bis 1976 ganz normal im Linienbetrieb genutzt, bis sie bereits im darauffolgenden Jahr zur Museumsbahn wurde.
Wenn ihr auf eurem Ausflug ein tolles, nostalgisches Erlebnis mit Bewegung an der frischen Luft verbinden möchtet, gibt es die Möglichkeit, auf dem Genießerpfad Sauschwänzle-Weg ab Bahnhof Blumberg-Zollhaus zu wandern. Bis nach Lausheim-Blumegg beträgt die Entfernung 10,5 km und bis nach Grimmelshofen etwa 12,4 km – was bei einer normalen Gehgeschwindigkeit etwa dreieinhalb Stunden in Anspruch nimmt. Nach der Anstrengung kann dann der Rückweg bequem per Zug zurückgelegt und dabei die wunderschöne Landschaft noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive erlebt werden.
Wer eine Fahrt mit dieser historischen Eisenbahn plant, sollte sich vorab über die Fahrzeiten informieren, denn an manchen Tagen fährt die Sauschwänzlebahn nur ein und an anderen Tagen zwei Mal. Regelmäßig werden auch Event- und Themenfahrten veranstaltet, die zum Beispiel unter dem Motto „Märchen“ stehen oder bei denen durch ausgeleuchtete Tunnel gefahren wird. Da die Anzahl der Plätze stets begrenzt ist, sollten die Karten auf jeden Fall immer vorab reserviert werden.
Am Bahnhof Blumberg-Zollhaus gibt es einen schönen Spielplatz, auf dem sich Kinder Wartezeiten vertreiben können und am Kiosk könnt ihr euch mit Snacks und Erfrischungen versorgen.
Wo kann man mit der alten Lok fahren? Wie lange dauert die Fahrt?
Die Sauschwänzlebahn verkehrt zwischen den Bahnhöfen Blumberg-Zollhaus (Bahnhofstraße 1, 78176 Blumberg) und Weizen (79780 Stühlingen). Fahrten in beide Richtungen sowie Hin- und Rückfahrten sind möglich. Die Fahrt von einem Bahnhof zum anderen dauert ca. 1 Stunden. Genaue Fahrpläne und Infos findet ihr auf sauschwaenzlebahn.de.