Wie einem Märchen entsprungen schwingt sich die Rakotzbrücke über den See. Schon auf den ersten Blick ist klar, dass es sich hierbei um etwas ganz Besonderes handelt, und für den Besuch dieses märchenhaften Bauwerks muss man nicht mal in ein Flugzeug steigen. Der Rhododendronpark, wo sich diese außergewöhnliche Brücke, die zu den schönsten Europas gehört, befindet, liegt am Rande von Deutschland im Osten Sachsens.
Eine mystische Brücke in Deutschland
Um ein weltberühmtes und instagramtaugliches Bauwerk vor die Linse zu bekommen, muss man nicht um die halbe Welt fliegen – es gibt auch genug das davon in Deutschland. Eines von ihnen steht in Kromlau, was im Osten Sachsens kurz vor der polnischen Grenze liegt und zum Landkreis Görlitz gehört. Hier liegt eine der größten Parkanlagen Sachsens, der Rhododendronpark. In diesem Park gibt es nicht nur jede Menge Rhododendron, sondern auch einen künstlich angelegten See, der 300 Meter lang und zwischen 35 und 50 Meter breit ist. Etwa in der Mitte des Sees verläuft die Rakotzbrücke in einem perfekten Bogen übers Wasser.
Geschichte: eine Brücke, deren Bau ein Mensch mit dem Leben bezahlte
Im Jahr 1842 kauft Friedrich Hermann Rötschke, ein Großgrundbesitzer, das Gut Kromlau für 30.500 Taler. Er lässt den Park im Stil eines englischen Landschaftsparks herrichten und in den Jahren zwischen 1863 und 1882 die heute berühmte Rakotzbrücke bauen. Es entsteht aber nicht nur die Brücke auf Wunsch von Rötschke, auch Grotten, Skulpturen und architektonische Werke aus Basaltsteinen, die aus der Sächsischen Schweiz stammen, werden mit viel Aufwand errichtet.
Die knapp 35 Meter lange Brücke besteht, neben den Basaltsteinen, aus Feldsteinen. Die dunkle Farbe verdankt sie dem vulkanischen Ursprung der Steine. Der Bau der Brücke dauerte viele Jahre, währenddessen wurden die Brückenteile mit einer Holzkonstruktion gestützt. Als die Brücke endlich fertig war und die Konstruktion entfernt werden konnte, kam es zu einem Unfall, bei dem der Zimmermann Traugott Wolsch starb. Bis heute erinnert eine Gedenktafel an diesen Unfall.
Der Teufelsmythos
Die Rakotzbrücke wird im Volksmund auch Teufelsbrücke genannt. Hintergrund ist, dass die Menschen früher glaubten, dass nur der Teufel höchstselbst oder jemand, der mit ihm im Bunde ist, in der Lage wäre, eine so dünne Bogenbrücke, die der Schwerkraft trotzt, zu bauen.
Das besondere Fotomotiv
Wenn es windstill ist und das Licht richtig fällt, spiegelt sich die Teufelsbrücke im Wasser. Erst dann offenbart sie ihre wahre Schönheit, denn dann bildet die Brücke mit ihrem Spiegelbild einen vollständigen Kreis. Besonders märchenhaft wirkt die Brücke im Herbst, wenn die Bäume sich bunt färben und der See viel Wasser hat. Das perfekte Bild gelingt am besten vom Ende des Sees, denn dann hat man auch noch die Basaltsäulen, die sich neben der Brücke in die Höhe strecken, mit im Bild.
Nach dem obligatorischen Foto kann der Besuch durch einem Spaziergang durch den großen Park abgerundet werden. Die teilweise über 150 Jahre alten Bäume, unter denen es einige Besonderheiten wie die Tulpenbäume gibt, sind zu jeder Jahreszeit sehenswert. Im Frühling blüht es an allen Ecken und Enden, im Sommer zeigen sich die Bäume im satten Grün, im Herbst in den buntesten Farben und im Winter erzeugen die kahlen und manchmal schneebedeckten Äste eine traurige Atmosphäre. Natürlich gibt es hier auch, wie der Name des Parks schon sagt, viele Rhododendren.
Aktuelles
Die Brücke steht unter Denkmalschutz und darf nicht betreten werden. Aktuell wird sie restauriert, um sie auch für die Nachwelt zu erhalten, da akute Einsturzgefahr bestand. 2021 sollen die Arbeiten beendet werden. Für die Dauer der Bauarbeiten wurde der Wasserstand gesenkt.
Da der See künstlich ist und nicht durch einen natürlichen Wasserzulauf gespeist wird, wird der Wasserpegel mit Hilfe einer Pumpe gehalten. Es gibt aber Überlegungen, den See an eine natürliche Wasserversorgung anzuschließen.
Eintrittspreise
Der Park kostet keinen Eintritt, nur für den Parkplatz ist eine kleine Gebühr zu entrichten.
Adresse
Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau, Altes Schloß 11, 02953 Gablenz
Man darf ja gerade nicht – und das ist auch gut so – aber ich freue mich schon darauf
Ich bin leider noch nicht viel herum gekommen. Aber ich wollte dort wo ich war immer auch das sehen, was die Sinne und die Seele berührt.
Habe gerade durch Zufall diese Seite entdeckt und ich werde mich mit Sicherheit von ihr inspirieren lassen! – Wenn es dann mal wieder geht 😉
Vielen Dank im voraus, für die tollen Tipps. Denn genau so kann man ein Land kennen und lieben lernen.
🙂
Das war – in klaren Zahlen – NICHT gut so.
Siehe Schweden (wo die allermeisten ebenfalls in Städten hausen. Es war totalitär …..und Leben zerstörend (netto).