Wanderfreunde und Naturliebhaber finden in Garmisch-Partenkirchen ein einzigartiges natürliches Kleinod, das zu Ausflügen einlädt. Die spektakuläre Partnachklamm ist bereits seit 1912 touristisch erschlossen und wurde zum Naturdenkmal ernannt. Seit 2002 trägt die Schlucht das offizielle Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“.
Die Partnachklamm in der Geschichte
Im 18. Jahrhundert war die Klamm für Menschen noch sehr gefährlich, doch wurde sie aus wirtschaftlichen Gründen rege genutzt und zwar als Triftbach. Gekennzeichnetes Holz wurde im Frühjahr in den Bach geworfen und dann vom Schmelzwasser weiter ins Tal transportiert. Falls sich Stämme unterwegs in der Schlucht verkeilten, mussten diese gelöst werden – nicht wenige Arbeiter verloren dabei in dem reissenden Gewässer ihr Leben.
Auf dem Weg zum Eingang der Sehenswürdigkeit wird auf Bildtafeln an diese Unfälle erinnert. Seit 1912 kann die Klamm von Besuchern begangen werden, jedoch wurde die Partnachklamm noch bis in die 1960er Jahre weiterhin für den Transport von Holz genutzt.
Schwere Unfälle durch Gesteinsabgang oder Unwetter sind selten. 1991 brach jedoch ein riesiger Brocken aus dem Felsen, der den bisherigen Wasserlauf und die Wegführung blockierte. So bildete sich ein kleiner Stausee, den man von einem im darauffolgenden Jahr erbauten, 108 Meter langen Stollen bewundern kann.
Die Durchquerung: Erlebnis pur!
Bereits vor mehreren Millionen Jahren formten Schmelzwasser und Geröll diese 700 Meter lange Schlucht, durch die zwei Wege Wanderer sicher hindurchführen.
Beim Spaziergang ragen dabei auf beiden Seiten die massiven Felsen ganze 80 Meter in die Höhe. Dabei begleitet werden die Gäste von den Ausblicken auf Stromschnellen, wilde Wasserfälle und das einzigartige Farbspiel auf dem Stausee. Egal zu welcher Jahreszeit – die Partnachklamm entfaltet immer einen besonderen Reiz. Während im Sommer die Felsen Schatten spenden und die Luft angenehm kühl ist, hängen im Winter riesige Eiszapfen von den Felswänden.
Übrigens kann man die Klamm auch über eine eiserne Brücke aus dem Jahr 1914 überqueren. Bei einer Höhe von 68 Metern über dem Fluss, solltet ihr allerdings schwindelfrei sein. Die Durchquerung entlang des Wassers dauert etwa 30 Minuten, dem Ausflug können aber etliche längere Wanderungen angeschlossen werden.
Nützliche Informationen für den Besuch
Für die Anfahrt mit dem Auto nutzt ihr am besten den Parkplatz am Olympia Skistadion. Von dort geht es entweder 25 Minuten zu Fuß bis zum Eingangshäuschen oder ihr legt den Weg mit der Pferdekutsche zurück. Die strecke wird im Winter vom Schnee geräumt. Der Zugang zur Schlucht kann nur zu den Öffnungszeiten erfolgen und ist kostenpflichtig.
Hunde dürfen an der Leine mitgenommen werden, für Kinderwagen oder Rollstühle sind die Wege jedoch nicht geeignet.