Das Meissner Porzellan ist tatsächlich jedem ein Begriff. Und das nicht nur in Deutschland, wo das sogenannte weiße Gold hergestellt wird, sondern weltweit.
Vor allem in Asien und den USA ist der Stempel, der seit ehedem auf alle Meissner Porzellanprodukte aufgebracht wird – zwei gekreuzte Kurschwerter – ein Qualitätsmerkmal. Bereits ab dem Jahre 1710 fertigte man in der Meissener Porzellanmanufaktur neben Gebrauchsgegenständen, wie Tassen und Tellern, so manches Sammlerstück.
Wenn ihr tiefer in die Welt der Porzellanherstellung eintauchen möchtet, sei euch ein Besuch des Hauses Meissen wärmstens ans Herz gelegt: denn hier findet ihr neben Hintergrundinformationen zur Herstellung des Meissner Porzellans, und einem Museum, auch eine Schauwerkstatt, in der ihr den Porzellanmeistern über die Schultern schauen könnt. Der Rundgang ist geführt und in 14 Sprachen buchbar.
Das Haus Meissen und seine bewegte Geschichte
Nur wenige Schritte außerhalb des Stadtkerns der Stadt Meissen liegt das Haus Meissen. Seit 1863 wird an Ort und Stelle das Meissener Porzellan hergestellt, und seit 1916 wird hier außerdem eine Schauhalle betrieben. Eine Schauhalle ist letztlich nichts anderes als ein Museum.
Das Besondere an diesem Museum zu Zeiten seiner Eröffnung war: die Ausstellungsstücke sollten nicht nur die interessierte Öffentlichkeit bezaubern, sondern auch den Manufakturmitarbeitern als Inspirationsquelle und Schaustücke dienen. Immerhin blickte man zu diesem Zeitpunkt bereits auf 200 Jahre Porzellangeschichte in Meissen zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich lag die Stadt Meissen – und damit auch die Porzellanmanufaktur – plötzlich hinter dem Eisernen Vorhang. Für viele Porzellanfreunde aus westlichen Gefilden war es also nun unmöglich geworden die Meissner Schauhalle zu besuchen. Zwischenzeitlich wurden die Exponate sogar in die Sowjetunion gebracht.
Erst 1960 erhielt die damalige DDR ihre Ausstellungsstücke vom großen Bruder zurück. Bis zur Jahrtausendwende hat sich dann wenig getan, das Museum wirkte sogar ein wenig verstaubt. Seit 2015 aber hat sich das Haus Meissen zu einem richtigen Erlebnismuseum gemausert.
Was ist das Besondere am Meissner Porzellan?
Zunächst einmal waren die Meissener in Sachen Porzellanherstellung Vorreiter. Denn in Europa waren sie die Ersten, die sich an das weiße Gold heranwagten. Porzellan galt damals als äußert edel und vor allem teuer. Das lag unter anderem daran, dass bis dahin Porzellan weit her aus Asien importiert werden musste.
Um sich von Asien abzusetzen, schufen die Meissner Porzellankünstler eigene Dekorformen, wie zum Beispiel das bekannte Zwiebelmuster, und moderne Brenntechniken. Letztere ermöglichten es später Porzellan in höheren Stückzahlen herzustellen. Historisch bestens aufbereitet ist die Geschichte des Meissner Porzellans in der Dauerausstellung des Hauses Meissen.
Die größte Porzellanskulptur der Welt
Aus der Meissner Manufaktur stammt übrigens auch die größte Porzellan-Skulptur der Welt. Sie ist eine 1,80 Meter große Frauengestalt und trägt, neben einem Kleid mit 8.000 per Hand gefertigten Porzellanblüten, den Namen Saxonia.
Geschaffen wurde sie anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls. Nachdem ihr die Schauwerkstatt besucht, und dort gelernt habt, wie viele Arbeitsschritte allein zur Herstellung einer kleinen Porzellanfigur notwendig sind, könnt ihr euch einen Begriff vom enormen Arbeitsaufwand hinsichtlich Saxonias Geburt machen. Alleine ihr Korpus verbrachte drei Wochen im Brennofen.
Adresse: Wo kann ich das Porzallenmuseum besichtigen?
Die Meissen Manufaktur sowie die Erlebniswelt liegen an folgender Adresse: Erlebniswelt HAUS MEISSEN®, Talstraße 9, 01662 Meißen.
Die Stadt Meißen liegt im Sachsen, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Dresden.