Vom industriellen Gasspeicher zum wohl außergewöhnlichsten Kunstausstellungsort Deutschlands: So lässt sich die Entwicklung des Gasometers in Oberhausen zusammenfassen. Doch wie konnte es so weit kommen und was macht die ungewöhnliche Sehenswürdigkeit zu einem Tourismusmagnet?
Vom Gasbehälter zum Kunstwerk: Die Geschichte des Gasometers
Vom MAN Werk Gustavsburg errichtet und als Scheibengasbehälter genutzt, wurde der Gasometer im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört. Nach zwischenzeitlichem Wiederaufbau entschloss man, es 1988 außer Betrieb zu setzen. Damit endete zwar die industrielle Geschichte, der Start für die Karriere als Touristenattraktion stand jedoch kurz bevor.
Bereits fünf Jahre später begann der 16 Millionen D-Mark schwere Umbau, welcher das Bauwerk bis heute in eine erfolgreiche Kunsthalle und Aussichtsplattform über den westlichen Teil des Ruhrgebietes verwandelt.
Abwechslungsreiche Ausstellungen ziehen zahlreiche Touristen an
Viele Touristen kommen nicht nur einmal zum Gasometer Oberhausen: Das liegt daran, dass die Ausstellung alle ein bis zwei Jahre wechselt. Die erfolgreichsten Ausstellungen in der höchsten Galerie Europas waren zu den Themen „Sonnensystem und Raumfahrt“ (2009/2010) und „Wunder der Natur“ (2016/2017).
Das Erfolgsrezept der Kunstsammlungen ist neben dem Abwechslungsreichtum die Interaktion mit dem Besucher. Denn anders als in vielen ähnlichen Kunstausstellungen wird hier nicht nur herumgelaufen und die Werke des Künstlers betrachtet. Im Gasometer Oberhausen wird der Besucher miteinbezogen. Dies geschah beispielsweise in der Ausstellung „Sonnensystem und Raumfahrt“ dadurch, dass ein riesiger Raum des Gasometers in ein außergewöhnliches und gemütliches Planetarium verwandelt wurde.
Durch Abwechslungsreichtum und Miteinbeziehung der Besucher wird im Gasometer gewährleistet, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene gefallen an der Ausstellung finden und so eine enorm große Zielgruppe angesprochen und zufrieden gestellt wird.
Faszinierende Atmosphäre und Ambiente
Was den Gasometer Oberhausen so besonders macht, sind nicht die Kunstausstellungen an sich. Es ist vielmehr die unglaubliche und abstrakte Situation, dass man in einem ehemaligen Gasbehälter Kunstwerke bestaunt. Diese Situation vergisst man schnell, da die Inneneinrichtung relativ dunkel gestaltet ist. Dadurch wird eine einzigartige Atmosphäre erschaffen, die den Gasometer von Innen wie eine ganz eigene, kleine Welt erscheinen lässt. Dieser außergewöhnliche Anschein wird durch die zahlreichen großen Modelle und Skulpturen, die in fast jeder Ausstellung im Gasometer ihren Platz finden, und den riesigen, rundlichen Räumen, verstärkt.
Aussichtspunkt in erschwinglicher Höhe
Wenn die Ausstellung im Inneren des Gasometers noch nicht genug war, dann wartet noch ein weiteres Highlight auf euch. Mit 117 Metern Höhe ist die Aussichtsplattform faszinierend, jedoch nichts für Besucher mit Höhenangst. Von hier aus lässt sich nicht nur Oberhausen in seiner vollen Pracht bewundern. Auch ein weiterer, großer Teil des Ruhrgebietes lässt sich überblicken.
Diese außergewöhnliche Aussicht lässt sich durch einen Panoramaaufzug aus Glas oder einen normalen Aufzug erreichen, oder für die sportlichen Besucher durch die 592 Stufen erklimmen.
Zusammenfassung
Dass der Gasometer Oberhausen einen sehr außergewöhnlichen Ort darstellt, ist fraglos. Der Mix aus industrieller Geschichte, abwechslungsreicher Kunst und einer atemberaubenden Aussicht ist faszinierend und wohl nirgendwo anders in Deutschland so zu erleben wie hier. Auch die ideale Lage inmitten von Oberhausen sowie die unmittelbare Nähe zum berühmten Einkaufszentrum CentrO eignet sich perfekt für einen Tagesausflug, in dem man diese Oberhausener Hotspots verbinden kann.
Adresse
Arenastraße 11, 46047 Oberhausen