Unmittelbar am Hafen gelegen und umgeben von zahlreichen Attraktionen liegt der Alte Elbtunnel in Hamburg, auch St. Pauli-Elbtunnel genannt. Dieser repräsentiert nicht nur einen bedeutenden Teil der Tunnelgeschichte Europas, sondern ist bis heute eine viel genutzte Unterführung, um die Elbe zu passieren. Bestehend aus zwei einspurigen Tunnelröhren und einer Länge von insgesamt 426,5 Meter führen die etwa 5 Meter breiten Röhren Fußgänger, Radfahrer und zu bestimmten Zeiten auch Autofahrer von einer Flussseite der Nordelbe auf die andere. Dabei haben Fußgänger und Radfahrer stets freien Zutritt, während für Autos eine Nutzungsgebühr von 2€ anfällt.
Funktion des Alten Elbtunnels
Fertiggestellt im Jahr 1911 war der Alte Elbtunnel eine technische Sensation. Er markiert die erste europäische Untertunnelung eines Flusses und verbindet seit jeher die St. Pauli Landungsbrücken mit Steinwerder, ein Teil des Hamburger Hafens. Seit 2003 steht der Tunnel außerdem unter Denkmalschutz und wird seit vielen Jahren gepflegt und restauriert, um das Bauwerk erhalten zu können. Zum 100-jährigen Jubiläum wurde schließlich der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ verliehen, wodurch die historische Bedeutung unterstrichen wurde.
Seit vielen Jahren ist die Unterführung gelegentlich auch Drehort zahlreicher, teils bekannter Filme oder Serien. Heutzutage ist der Tunnel keine technische Innovation mehr, dafür aber eine relevante touristische Attraktion am Hafen, die auch von Einheimischen nicht ungenutzt bleibt. Schließlich ist der praktische Charakter der Elbunterführung weiterhin gegeben und viele Arbeitnehmer nutzen den Tunnel, um ihren Arbeitsplatz erreichen zu können.
Länge Alter Elbtunnel Hamburg
Der Alte Elbtunnel in Hamburg hat eine Länge von insgesamt 426,5 Metern. Als Bemessungsgrundlage wird die Länge der Tunnelrohre bzw. der Verkehrsweg genommen. Die gesamte Konstruktion hat eine Länge von 448 Metern. Die Breite bzw. der Durchmesser der Tunnelrohre beträgt ungefähr 6 Meter und der Tunnel befindet sich 24 Meter unter der Erde (an den Aufzügen).
Im Aufzug in den Tunnel hinab
Hinein geht es über zwei Eingänge. Der Nordeingang ist an der markanten Kuppel nahe den St. Pauli-Landungsbrücken zu finden, während sich der südliche Eingang an der Elbinsel Steinwerder befindet. Besonders am Alten Elbtunnel ist, dass es keine Zufahrtsrampen gibt. In den Tunnel hinab führen stattdessen von jeder Seite aus vier Aufzüge, die einen sicheren Transport in den in 24m Tiefe liegenden Tunnel gewährleisten. Rund 130 Personen können gleichzeitig im Aufzug unter Tage befördert werden. Auch Rollstuhlfahrer müssen nicht auf einen Besuch des Alten Elbtunnels verzichten. Neben separaten Holzaufzügen sind zur Barrierefreiheit außerdem öffentliche Behindertentoiletten draußen an den Landungsbrücken vorhanden.
Die mittlerweile hell erleuchteten Tunnelröhren unter dem Fluss zieren in gleichmäßigen Abständen Steinplatten, welche die Elbe symbolisieren sollen, bzw. Tiermotive darstellen, die im Hafenbecken zu finden sind. In den Steinplatten abgebildet sind somit Muscheln, Fische, Krebse und vieles mehr, unter anderem auch Ratten oder Gegenstände, wie zum Beispiel weggeworfene Fahrräder.
Mit dem gekachelten Gewölbe und den seitlich angebrachten Lampen bietet der Alte Elbtunnel insbesondere auf Fotos eine einzigartige Stimmung. Dass der Tunnel zu einem beliebten Fotomotiv geworden ist, lässt sich bei einem Besuch kaum übersehen. Attraktiv in dieser Hinsicht sind ebenfalls die Verzierungen der Wände oder die Kunstausstellungen, die gelegentlich in den tief gelegenen Röhren präsentiert werden. Vereinzelt finden auch Veranstaltungen im Alten Elbtunnel statt.
So wurde die Wiedereröffnung nach einer Instandsetzung des Tunnels mit einem Orchester gefeiert, das in über 20 Metern Tiefe unter der Elbe seine „Tunnel Symphonie“ präsentierte. Eine regelmäßige Veranstaltung stellt der Elbtunnel-Marathon dar, der seit dem Jahr 2000 immer am letzten Sonntag im Januar abgehalten wird. Durch 48-maliges Durchqueren der beiden Röhren wird der Marathon beendet.
Betriebs- und Öffnungszeiten
Fußgänger und auch Radfahrer können den Tunnel an jedem Tag rund um die Uhr betreten. Dafür stehen inzwischen gläserne Personenaufzüge bereit, die nicht nur von Passanten, sondern auch von Radfahrern genutzt werden dürfen. Fußgänger können außerdem eine Treppe nutzen, die in den Tunnel hinab führt. Wochentags stehen außerdem von 6 bis 20 Uhr die Lastenaufzüge zur Verfügung und am Wochenende sind diese von 10 bis 18 Uhr in Betrieb. Die Betriebszeiten der hydraulisch betriebenen Lastenaufzüge sind jedoch in erster Linie für Kraftfahrer relevant.
Rund um den Tunnel finden sich außerdem zahlreiche weitere Attraktionen, die bequem zu Fuß erreicht werden können. Somit kann der Tunnel auch als Mittel zum Zweck genutzt werden, wenn das andere Ufer der Elbe erreicht werden soll.
Adresse: Wie komme ich zum Alten Elbtunnel?
Der nördliche Eingang befindet sich an der Adresse: Bei den St. Pauli-Landungsbrücken, 20359 Hamburg. Zu erreichen ist der Tunnel ganz einfach über die U- und S-Bahn-Station „Landungsbrücken“.