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Das Wurmeck in München

Drachen gibt es wirklich - zumindest in München

Das „Neue Rathaus“ von München ist als Prachtbau bekannt und zieht Touristen aus der ganzen Welt an. Besonders die detailreiche Fassade gilt als beliebtes Fotomotiv. Während Glockenspiel und Figuren wie das Münchner Kindle kaum einen Besucher verwundern, so sorgt das Wurmeck mit seinem steinernen Lindwurm für Gesprächsstoff.

Der Lindwurm – Münchens prominenteste Sage

Wurmeck München
Bild: Unknown author / Public domain

Mit faulig-feurigem Atem soll im 16. Jahrhundert der schwarz-grüne Lindwurm über München geschwebt haben und die Pest in den engen Gassen der Stadt gebracht haben. Nur noch wenige Münchner trauten sich, ihre Häuser zu verlassen. Doch einige mutige stellten sich dem furchterregenden Lindwurm mit seinen mickrigen Schwingen und überlegten sich, wie sie den Lindwurm vertreiben könnten. Um die Stadt von dem Lindwurm und somit auch von der Pest zu befreien entschlossen sich die Münchner schließlich, den Lindwurm mit Kanonen zu beschießen.

Laut Legende wurde jedoch gewartet, bis der Lindwurm sich erschöpft von seinem Tun am Schrannenplatz zu einem Schläfchen niederließ, erst dann wurde er mit der Kanone beschossen und wurde mit nur einem Schuss getötet. Als der Lindwurm erlegt war, kamen die Münchner Fassmacher (Schäffler) wieder aus ihren Behausungen und feierten, musizierten und tanzten in den Gassen und auf den Plätzen der Stadt, denn die Pest war gebannt und der Rest der Bürger tat es den Fassmachern gleich.

Zwar handelt es sich um eine Sage, jedoch mit einem geschichtlichen Bezug, denn zwischen 1515 und 1517 wütete tatsächlich zum wiederholten Male die Pest in München. Zwei Drittel der Münchner starben und wer noch nicht von der Seuche heimgesucht wurde, versuchte, möglichst das Haus nicht verlassen zu müssen.

Das „Neue Rathaus“ und der Lindwurm

An die Münchner Sage erinnert heute das Wurmeck an der Südwestecke des zwischen 1867 bis 1909 erbauten Rathauses am Marienplatz in München. Erbaut durch Georg von Hauberrisser wurde der prachtvolle Komplex im neugotischen Stil gestaltet. Die detailreiche Fassade ist äußerst sehenswert, denn zahlreiche Statuen zieren das Bauwerk. Die als Wurmeck bekannte Ecke liegt zur Weinstraße hin und schon, bevor das Neue Rathaus hier errichtet wurde, war die Bezeichnung gängig.

So wurde der Eckturm genutzt, um die Sage vom Lindwurm aufzugreifen. Detailverliebt wurden Steinreliefs gefertigt, die die Münchner Bürger zeigen während der Lindwurm aus Kupfer sich von unten den Bürgern nähert. Durch seinen giftigen Atem stürzt ein Münchner zu Boden, währen Frauen mit ihren Kindern flüchten. Ein weiteres Steinrelief zeigt wie die Bürger sich dem Kampf mit der Drachengestallt stellen und das letzte Relief stellt dar wie die Schäffler tanzen und den Sieg über den Lindwurm feiern.

Weiterhin wird die Sage auch im dritten Obergeschoss des Wurmecks aufgegriffen. Hier ist ein Wasserspeier zu sehen, in dessen Zentrum ein teuflisches Geschöpf steht, welches die Pest symbolisiert. Des Weiteren werden Motive gezeigt wie sich die Pest auf die Bürger auswirkte, wie ein Arzt sich bemüht und auch die ein Schäffler und ein Musikant ist zugegen und symbolisieren die Zeit nach der Pest.

Adresse: Wo kann man den Drachen sehen?

Das Wurmeck ist zu bestaunen am Marienplatz 1 in 80331 München.

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