Im Norden Mönchengladbachs findet ihr eine städtebauliche Besonderheit, die in dieser Größe einzigartig in Deutschland ist: Der Hochbunker in der Kärntner Straße wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gesprengt oder, wie anderswo, in seiner rohen Form belassen. Stattdessen sorgten Sprengmeister der britischen Rheinarmee dafür, dass Löcher in die massigen Betonwände gesprengt wurden. So entstanden Öffnungen, die das „Herumbauen“ von fast 50 Wohnungen und Balkonen in den 1950er Jahren ermöglichten. Damit trug er dazu bei, die Wohnungsnot nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zu mildern.
Der Weltkriegsbunker wurde auf rund zehn Stockwerken zum Wohnhochaus
Von außen ist er wegen der vielen Fenster und Balkone nur auf den zweiten Blick als Bunker zu erkennen. Auch seine zweite Funktion als Wasserspeicher seht ihr dem Wasserturmhochhaus in Mönchengladbach-Großheide nicht an. Schon vier Jahre nach Kriegsende nutzten die Architekten die robuste Statik des Betonbunkers, um die Wasserversorgung des Stadtteils zu verbessern.
Auf dem Dach des Wohnhochhauses Bunker Großheide wurde ein Wassertank angelegt. Der fasst über zweitausend Kubikmeter Wasser. Nur durch die zwei Meter dicke Betondecke und die armdicken Bunkerwände kann das Gebäude die gewaltige Masse des Wassers tragen. Es entspricht etwa dem Gewicht von zehn der damaligen Panzerfahrzeuge, mit denen die Briten bei der Befreiung vom Nationalsozialismus am Niederrhein einrollten.
Adresse: Wo steht das Hochhaus?
Das Wasserturmhochuad könnt ihr euch an folgender Adresse anschauen: Kärntner Str. 45 in 41063 Mönchengladbach