Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Augsburg zählt neben der berühmten Augsburger Puppenkiste auch das etwas weniger bekannte Vogeltor. Es handelt sich bei diesem Torturm um ein schlichtes eckiges Bauwerk mit vier Stockwerken, das im Innern leer ist. Trotz allem ist es äußerst interessant, denn der Baumeister des Turms kam auf eine äußerst außergewöhnliche Idee, um zu beweisen, dass der Turm gerade ist.
Die Baugeschichte des Vogeltors
Der Auftrag zum Bau des Vogeltors wurde im Jahr 1445 durch den damaligen Augsburger Bürgermeister Konrad Vögelin gegeben, um ein Bauwerk mit Zugbrücke zur Überquerung des Stadtgrabens zu ersetzen, welches an derselben Stelle lag.
Durch die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg in der Nacht zum 26. Februar 1944, der Augsburger Bombennacht, wurde es schwer beschädigt und brannte aus. Lediglich der Torbogen blieb erhalten. Eine Gedenktafel ist an der der Stadt zugewandten Seite des Turms angebracht, die an diese Geschehnisse erinnert. Im Jahr 1954 ist das Vogeltor wieder aufgebaut worden. 1966 wurde ein bedachter Wehrgang angebaut, der den Verlauf des alten Stadtgrabens sowie der Stadtmauer aufzeigt.
Die skurrile Anekdote des Vogeltors
Die Geschichte des Vogeltors liefert eine Anekdote. Bei Abnahme des Neubaus im Jahr 1945 durch Stadtratsmitglieder, soll ein Repräsentant der Stadt darauf bestanden haben, dass das Tor samt Turm schief seien. Daraufhin stieg der Baumeister kurzerhand auf den Turm, streckte seinen Allerwertesten durch eines der Fenster und lies eine „Bombe“ fallen.
Der Kot fiel im Lot, ohne die Wand zu verschmutzen. Damit war die Behauptung widerlegt. Zwei Steinfiguren an der Wand des Torturmes erinnern an diesen Vorgang.
Namensherkunft
Ebenfalls sehr interessant ist die Namensherkunft des Vogeltors – wobei es noch ncht genau geklärt ist, woher der Name Vogeltor stammt. Es gibt drei Thesen, die den Hergang der Namensgebung beschreiben.
Der ersten These nach, sollen bei Grundsteinlegung Vögel die Baustelle überflogen haben. Die Zweite besagt, dass das Bauwerk nach dem Auftraggeber Konrad Vögelin benannt wurde, dem damaligen Bürgermeister. Diese These ist die am weitesten verbreitete. Laut dritter Möglichkeit lebte von 1403 bis 1409 ein Vogelfänger im Torbau, was maßgeblich die Namesgebung beeinflusst haben könnte.
Adresse: Wo liegt das Vogeltor?
Am Vogeltor, 86150 Augsburg