Nein, ihr habt euch nicht verlesen, es gibt tatsächlich ein Museum in Alfeld bei Hildesheim, dass sich komplett um das Schnarchen dreht. Wer kennt es nicht, Schnarchen ist ein echter Abtörner und hat schon zu so manchem Pärchenstreit geführt. Dieser Problemtatik hat sich die Alfelder Schlafapnoe Gesellschaft e.V. angenommen. Während der Verein sich der Schlafapnoe, also tatsächlichen Atemaussetzern und anderen ernstzunehmenden Schlaferkrankungen widmet, hat sich einer der Mitbegründer des Vereins, der Schlafforscher und Arzt Josef Wirth ein weiteres Steckenpferd aufgebaut: das Schnarchmuseum Alfeld.
Inhalte
Die Exponate in diesem außergewöhnlichen Museum sind ein Streifzug durch die Geschichte. Joseph Wirth stellt hier sein Sammelsurium an kuriosen Apparaturen vor, die sich die Menschheit über die Jahrhunderte gegen das Schnarchen ausgedacht hat. Wer sich auf der Internetseite des Museums schon einmal einlesen will, erfährt das bereits der Gott Dionysus, der Sohn Zeus, Schnarchprobleme gehabt haben soll. Dann hörte man jahrhundertelang nichts zum Thema Schnarchen, bevor es im 19. Jahrhundert erstmals wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte, als ein Münchner Bilderbogen satirische Karikaturen über das Schnarchen veröffentlichte. Während man es bei Dionysos noch auf die natürliche pflanzliche Art versucht hatte, kamen ab dem 19. Jahrhundert allerlei kuriose Erfindungen und Gerätschaften auf, die alle eine Abhilfe bei Schnarchbeschwerden versprachen.
Ausstellungsstücke
Auf vier Zimmer mit jeweils 30 Quadratmeter verteilt stehen Glasvitrinen, in denen Wirth seine Exponate zeigt. So „normale“ Dinge wie Ohrkerzen, Nasenklappen, Nasenspreizer oder Zahnschienen finden hier genauso Platz wie gepolsterte Westen, Beatmungsgeräte und allerlei Masken, die aussehen, als könnten sie einem Tiefseetaucher oder einem Astronauten gehören. In einem der Räume des Museums ist mit großen Gerätschaften und Schaufensterpuppen ein Schlaflabor aus den 80er Jahren nachempfunden. Sogar ein Didgeridoo ist Teil der Ausstellung geworden, seit schweizer Forscher herausgefunden haben, dass das Spielen des Instruments die Muskeln, die die oberen Atemwege offenhalten, stärken und so Atemausfällen im Schlaf und dem Schnarchen vorbeugen.
Wissenswertes
Wer denkt, dass nur Männer schnarchen, der liegt falsch! Während bis zum Alter von 50 Jahren vorwiegend die Männer schnarchen, holen Frauen nach der Menopause auf, erklärt Wirth. Bei einem Schnupfen oder nach dem Alkoholgenuss schnarchen ürbigens so gut wie alle Menschen, egal ob jung oder alt, Frau oder Mann. Sogar Katzen und Hunde schnarchen, so der stolze Besitzer des Museums.
Eintritt und Öffnungszeiten
Das Schnarchmuseum ist Mittwoch, Samstags und Sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt verlangt Wirth nicht. Ihm ist lediglich wichtig, dass die Leute Spaß haben in seinem Museum und dabei Interessantes lernen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, allein schon die Bekanntschaft mit dem Schlafforscher Wirt ist den Besuch wert.
Adresse
Warnetalstraße 10, 31061 Alfeld (Leine)