In der idyllischen mittelfränkischen Kleinstadt Rothenburg, die für ihre gut erhaltene mittelalterliche Altstadt bekannt ist, gibt es einen ganz besonderen Ort für alle, die etwas Nervenkitzel suchen. Das Mittelalterliche Kriminalmuseum begeistert Besucher aus der ganzen Welt, denn es gibt spannende Einblicke in über 1.000 Jahre Rechtsgeschichte.
Ein spannender Ausflug in die deutsch-europäische Rechtsgeschichte
Das für seine historischen Folterinstrumente bekannte Kriminalmuseum erfüllte die ehemaliger Rothenburger Johanniterkomturei und die Johanniterscheune wieder zum Leben. Die historischen Räumlichkeiten wurden zwischen 1993 und 1410 errichtet und im 18. Jahrhundert im Barockstil umgebaut.
Heute beeindruckt die Sammlung mit über 2.000 Exponaten, die auf einer Fläche von 2.500 m² ausgestellt werden die Besucher, da sie die Entwicklung der Rechtsgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert anschaulich darstellt. Durch die historischen Räumlichkeiten in Verbindung mit mittelalterlichen Foltergeräten hat das Museum eine ganz besondere Atmosphäre inne und so mancher Besucher genießt diese dunkle und zum Teil auch gruselige Atmosphäre.
Von der kleinen Privatsammlung zu Europas größten Rechtskundemuseum
Im Rothenburger Kriminalmuseum sind nicht nur die Ausstellungsstücke wie Halsgeige und Streckbank spannend, sondern auch die Entwicklung wie sich aus der kleinen Privatsammlung des Verlegers Rudolf Hermann Albrecht ein einzigartiges Museum entwickelte. Unter dem Namen „Rothenburger Folterkammer“ wurden die historischen Foltergeräte Ende des 19. Jahrhunderts der Öffentlichkeit präsentiert. Später nahm sich die Künstlerfamilie Hinckldey der Sammlung an und vergrößerte diese, Stück für Stück.

Der stetige Ausbau der Sammlung ließ die Räume im Turm des Burghotels für die Sammlung zu klein werden, was bereits 1977 zum Umzug in die heutigen Räumlichkeiten führte und auch hier entwickelte sich die Sammlung weiter.
Ausstellungsstücke, die die Fantasie anregen
Wer das Kriminalmuseum besucht, sollte keine schwachen Nerven haben, denn Folterwerkzeuge wie die Eiserne Jungfrau, Daumenschrauben, Streckbänke und viele weitere Folterinstrumente werden in den Räumlichkeiten des Museums ausgestellt. Besonders geschichtsinteressierten Besuchern jagen Ausstellungsstücke aus der Zeit der Hexenprozesse den einen oder anderen Schauer über den Rücken. Doch auch Literaturliebhaber, die gerne Krimis und Thriller lesen wird das eine oder andere Ausstellungsstück so manche Geschichte zurück ins Gedächtnis holen.


Doch auch skurrile Gegebenheiten aus der Kriminalgeschichte werden im Kriminalmuseum beleuchtet. Doch auch wie einst die rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen den Staaten und innerhalb des Römischen Reichs waren, wird in einer Dauerausstellung thematisiert. Trotz der recht schaurigen Thematik lässt sich das Museum auch mit Kindern besuchen, denn das Mittelalterliche Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber arbeitet nicht mit Schockeffekten oder dramatischen Darstellungen, sondern viel mehr werden die Ausstellungsstücke sachlich präsentiert mit passenden Hintergrundinformationen und der Nervenkitzel entsteht erst im Kopf des Betrachters der Exponate.
Sonderausstellungen
Neben den Dauerausstellungen locken auch wechselnde Sonderausstellungen in der Johanniterscheune. Hier wird immer ein ganz bestimmter Teil der Rechtsgeschichte unter die Lupe genommen, sodass jede Dauerausstellung die Möglichkeit gibt sich einem Thema intensiver zu widmen.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Ein Besuch im Kriminalmuseum Rothenburg ist von April bis Oktober täglich in der Zeit von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr möglich und von November bis März täglich in der Zeit von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Während der Preis für Erwachsene bei 7,50 Euro liegt, bekommen größere Gruppen, Rentner, Studenten und Kinder deutliche Rabatte. Für Familien lohnt sich eine Familienkarte für 18,50 Euro. Eine Führung ist nach vorheriger Anmeldung gebucht werden.
Adresse: Wie komme ich hin?
Burggasse 3-5, 91541 Rothenburg ob der Tauber