Kaum ein anderes Gewürz hat in Deutschland eine so lange und populäre Geschichte wie der Senf. Bereits seit dem Jahr 1800 vor Christus wird es anscheinend in der Welt angebaut und hat beinahe alle Hochzivilisationen der Menschheitsgeschichte begleitet. In Deutschland ist Senf beinahe so etwas wie eine Glaubensfrage, gibt es doch von Region zu Region unterschiedliche Klassiker und jeder Teil von Deutschland glaubt sich im Besitz der besten Marken.
Im Kölner Senfmuseum wird nicht nur einiges über die Geschichte dieses besonderen Korns erzählt, hier wird Senf auch noch nach Rezepten aus früheren Zeiten auf einer historischen Senfmühle produziert.
Senf – nicht nur in Köln ein historisches Gewürz
Auch wenn es der Kölner Lokalpatriot wohl nicht hören wollen würde: Der älteste Senf in Deutschland wird bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert hergestellt und stammt wohl aus Düsseldorf. Der ABB-Senf ist die älteste Sorte, die bis heute noch erhalten ist. Aber auch in Köln und in anderen Teilen Deutschlands gibt es natürlich verschiedenste bekannte Marken.
Da wäre beispielsweise der berühmte Löwensenf, der ebenfalls aus Düsseldorf stammt. Der Osten hingegen verbindet mit Senf – oder Mostrich – wohl eher die Sorte Bautzner. Alles in allem gibt es heute verschiedenste Sorten für jeden Geschmack. Dabei ist der pure Senf inzwischen beinahe eine Seltenheit, werden doch immer häufiger Kräuter oder andere Bestandteile in die gelbe Würzpaste beigemischt.
Wie die Herstellung funktioniert, ist aber bereits seit dem Mittelalter bekannt. Vor allem in Frankreich hat sich die edle Technik entwickelt und wurde so auch in den Westen des deutschen Reiches übernommen. Unter all den industriellen Sorten ist es heute aber eine absolute Rarität erleben zu können, wie der Senf damals historisch produziert wurde.
Genau diese Gelegenheit wird im Senfmuseum geboten. Hier kann man sich nicht nur in den Führungen über die Herstellung von Senf informieren, sondern auch direkt sehen, wie der Senf produziert wurde, bevor es Fabriken und Gewerbe gab.
Das Senfmuseum in Köln für alle Freunde des Mostrich
Auf einer alten Senfmühle aus dem 18. Jahrhundert werden hier die Senfkörner noch nach alter Tradition verarbeitet. Grundlage sind dafür zwei Rezepte aus dem 16. und dem frühen 19. Jahrhundert, die bis heute kaum verändert worden sind. Besucher im Senfmuseum haben die Möglichkeit, sich nicht nur die Produktion anzusehen, sondern noch ein wenig mehr über dieses Gewürz zu lernen, das auch heute noch eng mit Deutschland und vielen seiner Speisen verbunden ist.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
In normalen Zeiten findet jeden Tag Führungen in den historischen Gebäuden der Senfmühle statt. Diese sind nach Bedarf zwischen 10:00 und 18:00 zu erreichen. Gruppen sollten sich vorher anmelden und einen Termin sichern.
Adresse: Wo liegt der schärfste Ort von Köln?
Holzmarkt 79-83, 50676 Köln