Lüneburg im Norden Deutschlands ist nicht umsonst auch als Salzhauptstadt der Region bekannt. Jahrhundertelang bestimmte das einst als weißes Gold gehandelte Material die Entwicklung der Stadt als internationales Handelszentrum. Deshalb gibt es keinen besseren Ort für das Deutsche Salzmuseum, das sich heute in der schon seit 1980 stillgelegten Saline der Stadt befindet. In vergangenen Zeiten bescherte der Rohstoff der ganzen Region ansehen und vor allem auch großen Reichtum. Heute ist Salz den meisten dagegen als allseits verfügbare Kochzutat bekannt, nicht teuer und wenig interessant. Das allerdings war nicht immer so und im Salzmuseum wird die aufregende Geschichte des Stoffes eindrücklich erzählt.
Anschauliche und spannende Erzählung
Die Saline von Lüneburg ist eines der ältesten Industriebauwerke, das in Europa noch erhalten ist. Die Ausstellung erzählt über die Entwicklung und den Aufstieg der Stadt durch den Salzhandel. Diese Erzählung erfolgt auf eine moderne und ganz und gar nicht langweilige Weise. Für Klein und Groß wird hier dargestellt, wie sich die Gewinnung und der Handel von Salz entwickelt haben. Viele wissenswerte Details lassen sich hier nicht nur erlernen, sondern ganz anschaulich erfahren, und das mit allen Sinnen.
Der Sülfmeister: Herren über die Salzgründe
Eindrucksvoll wird hier geschildert, in wie vielen Arbeitsschritten aus dem Rohstoff aus der Erde letztlich das kostbare Salz gewonnen wurde. Dazu gehört auch die Darstellung der zahlreichen Berufe, die sich rund um die Salzgewinnung entwickelt haben und von denen die meisten heute ausgestorben sind. Angeführt wurden die Produktionsstätten von den Sülfmeistern. Diese besaßen die Siedepfannen und exklusiv die Rechte am Salzsieden in Lüneburg. Somit waren sie besonders mächtige Menschen und ihre Position war äußerst begehrt. Nach ihnen ist noch heute das Stadtfest benannt, das alljährlich in Lüneburg an die Zeiten erinnert, in denen das weiße Gold noch Macht und Reichtum brachte, die Sülfmeistertage.
Spannende Dauerausstellung und interessante Sonderausstellungen
Für die Dauerausstellung des Salzmuseums wird das in den 1920er Jahren erbaute Siedehaus genutzt. Sonderausstellungen finden im Eselstall der Anlage statt. Zum Ausstellungsgelände gehört daneben auch das Brunnenhaus über dem Soleschacht, erbaut 1832 von Friedrich Heinrich Laves, sowie Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Stadtwall errichtete Solebehälter. Die Dauerausstellung führt historisch durch die drei Epochen Mittelalter und frühe Neuzeit, das 19. Jahrhundert und das 20. Jahrhundert. Zudem gibt es einen Ausstellungsteil der sich ganz allgemein mit dem wertvollen Rohstoff Salz befasst. Alles zusammen bietet ein einmaliges Erlebnis für die ganze Familie in einem einmaligen Industriedenkmal seiner Art in Europa.
Zu den besonderen Attraktionen gehört auf jeden Fall auch das von Mai bis September angebotene historische Salzsieden, bei dem Besucher besonders Tief in die Geschichte der Salzindustrie eintauchen können.
Öffnungszeiten und Preise
Das Salzmuseum hat Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zu unterschiedlichen Zeiten gibt es zudem Führungen. Gruppenführungen sind nach Vereinbarung auch zu abweichenden Zeiten möglich. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Euro, mit Führung 9,50 Euro und mit Ermäßigung 4 Euro oder 5,50 Euro. Kinder kommen kostenlos rein.
Adresse: Wo liegt das Museum?
Sülfmeisterstraße 1, 21335 Lüneburg