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Der Vertikale Erdkilometer

Ein 1 Kilometer langer Stab aus Messing, der gerade in die die Erde führt

Im Rahmen der Documenta 6 schuf der US-amerikanische Künstler Walter De Maria das Kunstwerk „Der Vertikale Erdkilometer“. Bereits im Entstehungsjahr 1977 war das Kunstwerk stark umstritten und sorgte für hitzige Diskussionen. Auch heute scheiden sich die Geister im Bezug auf das umstrittene Kunstwerk, welches sich auf dem Friedrichsplatz in Kassel befindet und Kunstkenner aus der ganzen Welt lockt.

Bedeutendes Kunstwerk zwischen Konzept- und Land-Art

Walter de Maria schuf das Kunstwerk in der Kassler Innenstadt zwischen dem Fridericianum und dem Landgraf Friedrich II. Denkmal. Die Kosten in Höhe von 750.000 DM übernahm die US-amerikanische Dia Art Foundation. Die Idee eines vertikalen Erdkilometers trieb Walter de Marie bereits früher um, denn bereits 1972 sollte auf Vorschlag des deutschen Kunsthändlers und Galeristen Heiner Friedrich der Erdkilometer im Rahmen der Olympischen Spiele 1972 geschaffen werden. Das Projekt scheiterte, da die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt München das Projekt ablehnte. Im Rahmen der Documenta 6 sollte die Idee jedoch in Kassel verwirklicht werden. Problematisch war das Kunstprojekt, da im Jahr 1977 zwar bereits Kunst im öffentlichen Raum und in der Landschaft durchaus akzeptiert waren, aber es relativ ungewöhnlich war, dass Künstler „mit“ der Landschaft arbeiten. So erregte der für das Projekt benötigte Bohrturm die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und viele Kassler verfolgten die Bohrungen, während sie das so entstandene Kunstwerk wenig interessierte.

Das Kunstwerk

Das Kunstwerk besteht aus einer kleinen Bessingscheibe in einer Sandsteinplatte auf dem Friedrichsplatz. Bezug nimmt das Projekt auf die historischen Instrumente zur Vermessung der Welt und so wurde ein Messingstab in die Erde eingebracht. Dieser hat einen Durchmesser von fünf Zentimeter und wurde in der Achse zwischen Portikus und Landgrafen Denkmal platziert. Die Bohrung erfolgte so, dass sich der Bohrer genau einen Kilometer in die Kassler Erde bohrte. Waldorfschüler verkauften in diesem Zusammenhang Erde aus dem Bohrloch für einen guten Zweck. Heute erinnert das fünf Zentimeter breite, messingfarbene Endstück an die Tausendmeter lange Konstruktion aus Messingstäben, die in die Kassler Erde eingetrieben wurden.

Der 2013 verstorbene Künstler vertrat die USA übrigens dreimal bei der Documente Kassel. Der vertikale Erdkilometer ist jedoch das bekannteste seiner Werke auf deutschem Boden. Größere Projekte des Künstlers finden sich unter anderem nördlich von New Mexiko, denn dort liegt das Lightning Field, welches der Künstler in den Jahren 1974 bis 77 schuf.

Adresse

Friedrichsplaltz
34117 Kassel

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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