Nicht ohne Grund gilt die Felsenbühne Rathen als schönstes Naturtheater von ganz Europa. Hier finden nicht nur Aufführungen vor der spektakulären Kulisse des sächsischen Elbsandsteingebirges statt, der Ort hat auch eine spannende Geschichte.
Die Anfänge der Felsenbühne Rathen
Die wild-romantische Felslandschaft des Elbsandsteingebirges wurde im 18. und 19. Jahrhundert vielfach von Malern verewigt und zog in der Folgezeit immer mehr Ausflügler und Sommerfrischler an. Um diese Anziehungskraft weiter zu befeuern sollte eine einmalige Touristenattraktion entstehen – die Idee der Freilichtbühne war geboren.
Am am 24. Mai 1936 wurde Eröffnung gefeiert. Etwa 200 von den 850 Einwohnern der Gemeinde Rathen wirkten an der ersten Inszenierung mit. Aufgeführt wurde das „Basteispiel“ von Kurt Arnold Findeisen. Bereits im folgenden Jahr wurde das Theater vom Sächsischen Gemeindekulturverband übernommen.
Freischütz, Winnetou & Co.
1938 wurden auf der Bühne die ersten Karl-May-Spiele veranstaltet. Und bis heute kämpfen Winnetou und Old Shatterhand hier für Gerechtigkeit. Dabei kommen auch echte Pferde zum Einsatz.
2012 wurde das große Karl-May-Repertoire durch Old Surehand erweitert. Die frühen Aufführungen auf der Freilichtbühne machen diese zur dienstältesten Karl-May-Freilichtbühne der Welt. In der Anfangszeit wurden daneben auch berühmte Stücke wie Carl Maria von Webers Singspiel «Preciosa» sowie Gerhart Hauptmanns «Die versunkene Glocke» präsentiert.
Der Geschichte geht weiter
Nachdem während dem Zweiten Weltkrieg der Spielbetrieb geruht hatte, übernahm 1950 die Deutsche Volksbühne die Organisation. Sie verpflichtete mehrere Ensembles zu denen die Landesbühne Sachsen, das Theater der Jungen Generation Dresden sowie das Stadttheater Meißen gehörten. Ab 1954 dann übernahm die Landesbühne Sachsen als alleiniges Ensemble die Bespielung der Felsenbühne Rathen und startet mit einem Paukenschlag: mit der Premiere von Johann Wolfgang von Goethes «Götz von Berlichingen».
Seit 1956 feiert vor allem Carl Maria von Webers «Freischütz» große Publikumserfolge. Nach und nach wurde die Rahmenbedingungen wie die Garderoben immer weiter verbessert. In den 60er Jahren wurde dann auch ein ganz junges Publikum für die Veranstaltungen gewonnen. Neben Klassikern der großen Literatur startet man mit Inszenierungen für Kinder. Von Engelbert Humperdincks Märchenoper «Hänsel und Gretel» über Abenteuer nach Mark Twain bis hin zu «Pippi Langstrumpf» und «Ronja Räubertochter» von Astrid Lindgren ist alles dabei.
Die Kulisse – ein Erlebnis für sich
Die Naturbühne liegt, umrahmt von Felsen und Wald, in einem romantischen Talkessel unterhalb der bekannten Basteibrücke. Diese Kulisse bietet auch zahlreichen Tierarten einen passenden Lebensraum – beim Besuch können mit etwas Glück Wanderfalken, Dohlen, Turmfalken und Uhus erspäht werden und der nahe Amselsee lädt zu einem Spaziergang ein.
Adresse: Wo liegt die Felsenbühne Rathen?
Die Felsenbühne Rathen liegt ca. 20 Kilometer entfernt von Dresden, direkt neben der Bastei. Die genaue Adresse lautet: Meißner Str. 152, 01445 Rathen.