StartRheinland-PfalzMörsdorfDie Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück

Die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück

Eine der längsten Fußgänger-Hängeseilbrücken Europas - Atemberaubend

Ein leichtes Wackeln unter den Füssen, frische Waldluft strömt in die Lungen und der Blick schweift über die Weite der wunderschönen Wälder des Hunsrücks. Und wer sich traut, schaut nach unten in die Tiefe, hinab in das Mörsdorfer Bachtal. Ein Gang über eine der längsten Hängeseilbrücken für Fußgänger in Europa, die Geierlay, ist ein beeindruckendes Erlebnis. Das spektakuläre Bauwerk erstreckt sich südlich der Mosel im Hunsrück von der Ortschaft Mörsdorf über ein weites Waldtal bis zur Ortsgemeinde Sosberg.

Allein die Fakten lassen einen Staunen. Mit 360 Metern ist die Brücke fast so lang, wie der Berliner Fernseherturm hoch ist. Und bis zu 100 Meter geht es in die Tiefe. Der Berliner Dom hätte darunter bequem Platz. Rund 50 Tonnen Gewicht, das entspricht rund 600 Personen, kann die Seilkonstruktion tragen. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro. Seit dem Bau 2015 besuchten bereits über eine Millionen Menschen die Geierlay, um den fantastischen Rundumblick über den Hunsrück in schwindelerregender Höhe zu genießen.

Schweizer Präzisionsarbeit

Die Hängeseilbrücke Geierlay ist ein Meisterwerk schweizer Ingenieurs- und Baukunst und orientiert sich am Seilbrückenbau in Nepal. Das Bauwerk besteht im unteren Teil aus vier gespannten 40 Millimeter dicken Stahlseilen, je zwei pro Seite, auf denen im Abstand von 1,50 Meter Stahlträger sitzen. Diese tragen den Brückenboden aus Holz. Die Verankerungen der unteren Tragseile sitzen bis zu 25 Meter tief im Felsen. Oben sind wiederum rechts und links Stahlseile gespannt, die auch als Handlauf dienen.

Als Absturzsicherung dient an beiden Seiten ein Maschendraht. Parallel zu den Lastseilen ist die Brücke durch parabolisch abgespannte Windlastseile und die daran befestigten Querseile gesichert. Die Konstruktion hält einer Windgeschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde stand.

Betreten auf eigene Gefahr

Ein Schild am Brückenkopf weist auf das Betreten der Hängeseilbrücke auf eigene Gefahr, die Rutschgefahr bei Nässe und das Nutzungsverbot bei Gewitter und Starkwind hin. Fahrradfahren und das Runterwerfen von Gegenständen sind ebenfalls nicht erlaubt. Für einen Kinderwagen reicht der Platz auf der Brücke nicht, aber schmale Buggys sind kein Problem.

Die Benutzung ist ansonsten immer möglich und kostenlos. Nur das Parken mit dem Auto ist überwiegend kostenpflichtig und finanziert die jährliche Wartung der Brücke sowie die Säuberung und Instandhaltung der Infrastruktur vor Ort.

Praktische Infos

Parkplätze befinden sich in Mörsdorf beim Besucherzentrum, am Sportplatz, auf dem Wanderparkplatz „Alter Sportplatz“ und an der Windorfer Straße. Wer Informationen zur Umgebung sucht oder sich verpflegen will, der findet im Besucherzentrum in Mörsdorf ein reichhaltiges Angebot. Hier gibt es eine Innen- und Außengastronomie, Infoterminals, gebührenpflichtige Toiletten und den Informationspunkt Geierlay der Tourist Information.

Der Besuch der Hängeseilbrücke lässt sich ideal mit einer wunderschönen Wanderung durch den Hunsrück verbinden. Die Brücke ist in zahlreiche Wandertouren integriert, wie der Geierlayschleife, oder der Etappe 19 des Saar-Hunsrück-Steigs. Wer nur das Bauwerk sehen will, muss sich auf einen kleinen Spaziergang einstellen. Vom Besucherzentrum ist die Seilbrücke 1,7 Kilometer entfernt. Von dem am weitesten entfernt liegenden Parkplatz, dem Wanderparkplatz „Alter Sportplatz“, sind es bis zur Geierlay 3,2 Kilometer.

Adresse

Geierlay-Brücke, 56290 Mörsdorf

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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