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Die Frauenkirche in Dresden

Erst katholisch, dann evangelisch - und ein Symbol der Versöhnung

Die Dresdener Frauenkirche ist über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt, weltweit kennt man ihre Silhouette, aber wieso eigentlich? Hat es vielleicht sogar etwas mit Frauen zu tun? Nein, die Frauenkirche heißt mit ihrem vollen Namen Kirche »Zu unserer lieben Frauen«. Weltweite Bekanntheit hat die Frauenkirche erlangt aufgrund ihres spektakulären Wiederaufbaus nach der Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg.

Wie alles begann

Die Kirche »Zu unserer lieben Frauen« gibt es namentlich schon seit dem 11. Jahrhundert in Dresden. Der aus alten schwarz-weiß Fotografien bekannte Bau dagegen kommt aus dem 18. Jahrhundert. 1743 wurde die Kirche damals eingeweiht. Der Architekt war Geroge Bähr, der sich bei seinem Entwurf an der Kuppelkirche Santa Maria della Salute in Venedig orientiert hat, welche als Lieblingskirche von Kurfürst August dem Starken galt. Lange nannten die Bürger der Stadt die Kirche „Steinerne Glocke“, da ihre Kuppel das Stadtbild dominierte.

Die Zerstörung

In der Nacht des 13. Februar 1945 wurde Dresden von alliierten Bomberangriffen in Trümmer zerlegt. Viele Menschen überlebten die Angriffe nicht und kaum ein Haus hatte den Angriff überstanden. Die Frauenkirche war etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, aber direkt nach dem Angriff sah es so aus, als wäre nur die Kuppel betroffen und man könne den Sakralbau retten. Doch zwei Tage später schon fiel die Kirche in sich zusammen- vermutlich waren Stützpfeiler verbrannt. Nur wenige Wochen nach dem Angriff fing man an zu debattieren, ob man die Kirche in ihrem zerstörten Zustand als Mahnmal behalten sollte, oder ob man sie wieder in ihrer vollen Pracht neu bauen sollte. Bereits 1949 barg man 600 Kubikmeter Stein zur Vermessung und Inventarisierung.

Der Wiederaufbau

Leider musste das Projekt Wiederaufbau lange Jahre ruhen, da die politischen Verhältnisse in Dresden einen Wiederaufbau nicht zuließen. Aber es gab einige unnachgiebige Dresdener, die auf ihrer Idee beharrten und so wurde 1994 der Grundstein für den nach Originalplänen angefertigten achteckigen Grundriss mit einer runden Kuppel. Im Oktober 2005 wurde die Kirche dann feierlich eingeweiht.

Das Besondere

Die Kosten für den rund 250 Millionen Mark teuren Bau wurden fast ausschließlich durch Spenden, die aus aller Welt kamen, finanziert. Damit wurde die Kirche ein Symbol der Versöhnung, Vergebung und des Friedens. In der Kuppel der Kirche ist sogar ein Turmkreuz zu finden, dass vom Sohn einer der Bomberpiloten angebracht wurde und damit als besonderes Symbol der Aussöhnung mit Großbritannien gilt. Anders als in anderen Kirchen ist außerdem, dass die Frauenkirche nicht nur für Gottesdienste, sondern auch sehr regelmäßig für Orgelkonzerte und literarische Veranstaltungen seine Pforten öffnet. Außerdem kann man in der Frauenkirche einen Kuppelaufstieg machen, der zwar etwas Ausdauer braucht, dafür aber mit einem wunderbaren Blick auf die Elbe und die Dresdener Altstadt aus 67 Meter Höhe belohnt.

Adresse

Neumarkt, 01067 Dresden

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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